Interviewreihe: 3 Fragen an…

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Stephan Rösgen, Geschäftsführer des Forum Getränkedose, zum Thema Plastikmüll und Recycling

Herr Rösgen: Kaffeebecher, Trinkflaschen, Getränkeverpackungen – das Thema Plastikmüll ist derzeit sprichwörtlich in aller Munde. Wie bewerten Sie die aktuelle Diskussion vor dem Hintergrund der europäischen Gesetzgebung zum Thema Recycling?

Zunächst hat die EU erkannt, was auch in Deutschland schon politische Überzeugung ist – nämlich dass wir eine funktionierende Kreislaufwirtschaft benötigen, um dem Müllproblem wirksam entgegen zu treten. Das bedeutet, dass Rohstoffe, die zur Produktion von Waren eingesetzt werden, nach Verbrauch wieder vollständig in den Produktionsprozess zurückgelangen. Bezogen auf Plastik ist dies natürlich nicht so einfach möglich, wie beispielsweise bei Metall. Dennoch sind auch hier alle technischen Voraussetzungen gegeben, um erfolgreich Kreisläufe zu schließen. Diese müssen für manche Materialien jedoch noch stärker genutzt werden.

Sie sprechen von einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft bei Aluminium- bzw. Metallprodukten. Welche Gründe haben dazu geführt, dass der Rohstoff eine derartige Vorreiterrolle einzunehmen scheint und wie bewerten Sie in diesem Zusammenhang die Zielvorgaben der EU zum Thema Recycling? Immerhin soll der Recyclinganteil am Siedlungsmüll bis 2025 auf 55 Prozent erhöht werden.

Anspruchsvolle Ziele führen zu Bewegung. Wichtig ist nur, dass auch eine entsprechende Kontrolle stattfindet. Europa liegt heute schon bei 46 Prozent Recyclingquote. 2005 waren es erst 32 Prozent. Der Trend ist also eindeutig positiv und die Aluminium- bzw. Metallindustrie hat daran einen großen Anteil. Denn Metall hat über Jahre an der Ressourceneffizienz seiner Produkte gearbeitet. Innovation und Investment haben die gesamte Branche zu einem Vorreiter in Sachen Kreislaufwirtschaft gemacht. Die Erkenntnis, dass Metalle permanente Materialien sind, die immer wieder nahezu ohne Qualitätsverlust recycelt werden können, hat zu einem positiven Wandel in der Wahrnehmung geführt.

Wenn Sie von der Metallindustrie sprechen, geht es zwangsläufig auch um Getränkeverpackungen. Erkennen Sie auch hier einen solchen Wandel und erwarten Sie auch von Abfüllern, dass sie ihre Entscheidung hinsichtlich des verwendeten Packmaterials überdenken?

Es ist vorstellbar, dass die Diskussion um andere weniger erfolgreiche und in der Vergangenheit weniger ambitionierte Packmaterialien zu einem Nachdenken führt. Wenn man früher über Einwegverpackungen gesagt hat, dass sie nicht so ökologisch seien, ist dies heute definitiv anders. Denn: Wenn der Verbraucher die Verpackung in den Kreislauf zurückbringt, fördert er damit eine positive Umweltbilanz. Die Getränkedose ist hier ein absoluter Vorreiter – sie geht heute zu 99 Prozent zurück in den Kreislauf. Und ein weiteres Plus: Eine Getränkedose, die vom Verbraucher zurückgebracht wird, wird auch komplett recycelt. Wir gehen daher davon aus, dass die Dose zukünftig einen noch wichtigeren Platz innerhalb des Verpackungsmixes einnehmen wird.

Weiterführende Informationen rund um das Thema Getränkedose sowie Aluminium als „permanent material“ finden Sie auf unserer Website unter www.forum-getraenkedose.de. Gerne stehen wir Ihnen darüber hinaus jederzeit für Rückfragen zur Verfügung.

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