Sternstunden

500_Jahre_Reinheitsgebot_fuer_Bier_145_ct_800x600500 Jahre Braukunst! Wenn das Deutsche Reinheitsgebot am 23. April 2016 seinen 500. Geburtstag feiert, ist das natürlich ein besonderer Anlass für außergewöhnliche Geschenke: So hat das Bundesministerium der Finanzen zum runden Jahrestag der wohl ältesten noch gültigen Lebensmittelverordnung, eigens eine Sonderbriefmarke herausgebracht. Ob die Marke, die am 7. April der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, beim Anlecken den Geschmack einer „Hopfenkaltschale“ assoziiert, konnte noch nicht getestet werden. Ihr Anblick aber lässt das Prickeln eines frisch gezapften Bieres längst erahnen.

bierdoseEinen besonderen Bezug zum Bier hat auch die Getränkedose. Sie ist mit ihren gut 80 Jahren zwar deutlich jünger – ihren Ursprung hat sie jedoch auch dem Bier zu verdanken. Genauer gesagt der Prohibition der 30er Jahre in den USA. Denn die brachte die Getränkehersteller auf die Idee, ihre Produkte quasi „unsichtbar“ in Konservendosen abzufüllen. So kam die erste Getränkedose als Bierdose (Krueger’s Beer) am 24. Januar 1935 auf den Markt und erfreut sich bis heute größter Beliebtheit.

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Doch es gab eine Zeit in der die Dosen geringe Wertschätzung erfuhren und zum Teil achtlos entsorgt wurden. Das brachte Susanne Kneidl vor mehr als 13 Jahren – das Einwegpfand war noch nicht erfunden – auf die Idee, sich mit dem Werkstoff der Getränkedosen zu beschäftigen. ‚Upcycling‘, heute längst ein angesagter Trend, war für die aus der Nähe von München stammende Hobby-Bastlerin demnach schon früh ein Thema: „Für mich ist es Leidenschaft, aus leeren Dosen etwas Ansehnliches herzustellen“, begründet sie Ihre Idee zur Dosenstern-Manufaktur. Nach ersten handwerklichen Schwierigkeiten war schon bald der erste Dosenstern geboren. Dabei werden die Informationen der ursprünglichen Dose über die Falttechnik in eine besondere grafische Symmetrie gebracht und so in einen neuen Kontext gesetzt. Kneidls Dosensterne dienen u.a. als Werbeträger, Magnete, Pins, ausgefallener Ohrschmuck oder werden zu ungewöhnlichenOhrringe Schach- und Mühlespielen verarbeitet. Dabei ist jeder Stern einzigartig – entsprechend der Biervielfalt. Schließlich gibt es in Deutschland über 1.300 Brauereien (die übrigens zusammen so viele Biersorten produzieren, dass man über 15 Jahre lang, jeden Tag ein anderes Bier ausprobieren könnte!). Aber zurück zu den Geschenken zum 500. Geburtstag: Hier hatte auch Susanne Kneidl die passende Idee, um dem deutschen Reinheitsgebot gebührend zu gratulieren. Mit ihren Jubiläums-Sternen gelang ihr eine Neuinszenierung von Gerste, Hopfen und der Zahl 500 und so feiert sie mit ihren kleinen Kunstwerken diese besondere Sternstunde der Deutschen Braukultur. Na, denn – Happy Birthday und Prost!

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